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Der schlechte Tag

Ein junger Student sitzt an der Bahn. Nach einer Weile nimmt er seine Kopfhörer heraus, da er ein klägliches Weinen neben ihm hört. Ein kleines Mädchen weint neben ihm. „Was hast du denn?“, fragt der junge Student das Mädchen. Der Tag ist furchtbar! Sagt sie. „Zurzeit läuft alles schief. Ich finde meinen Ohrring nicht mehr und den habe ich erst gestern bekommen. Kann es denn noch schlimmer werden?“ Der Junge muss schmunzeln und fragt sie, wo sie den Schmuck denn verloren hat. Beide gehen ihn suchen und nach wenigen Minuten taucht er auf. „Du hast mir mein Tag gerettet!“ sagt das Mädchen und ist wieder glücklich. Der Junge ist zwar erleichtert das zu hören, aber denkt sich gleichzeitig, dass noch größere Probleme auf das unschuldige Kind zukommen werden. Der Junge wartet weiter auf die Tram und begegnet einem Mann im mittleren Alter. Er fühlt sich zu den Raucherblicken hingezogen, welche die beiden miteinander teilen und spricht: „Zurzeit ist alles schlecht. Klausuren bis zum Burnout und ich weiß nicht, was ich tun soll.“ Der Mann spricht: „Du scheinst mir ein gescheiter Junge zu sein, also nimm die Noten nicht so ernst. Aus mir ist etwas geworden auch ohne gute Noten. Und die ein oder andere schlechte Note bringt dich nicht um. Mach immer nur so viel du kannst!“ Der Junge ist erleichtert und bedankt sich, doch der Mann denkt sich, dass noch größere Probleme auf den Jungen zukommen werden. Der Mann im mittleren Alter trifft auf einen Opa und sagt: „Heute konnte ich zwar einem Jungen helfen, doch das Leben ist mies. Die Inflation bringt mich noch zum Fallen, die Gerichtskosten wegen meiner Scheidung sind zu hoch und mein Bruder ist todkrank. Der alte Mann entschuldigt sich bei dem Mann und spricht weise: „Ich habe zugehört und ich kann nur sagen, es wird niemals besser, wenn man nur an das Negative denkt. Ich bin todkrank und dennoch glücklich. Das Einzige, was mich beschäftigt ist das Drücken in meinem Schuh, aber das ist nicht weiter schlimm. Man muss immer positiv denken. Bis zum Tod.“

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